Sehenswürdigkeiten

Seilhängebrücke an der Helmerother Mühle

Die wohl größte Sehenswürdigkeit des Ortes ist die 37 Meter lange Seilhängebrücke an der Helmerother Mühle. Sie wurde erstmals 1920 mit alten Grubenseilen erbaut und diente den Landwirten aus der Umgebung zur Belieferung der alten Mühle. Nach einigen notwendigen Renovierungs-arbeiten entstand im Jahre 2010 die neue und eine der längsten und schönsten Seilhänge-brücken des Landes Rheinland-Pfalz.

Die Brücke zählt sicherlich zu den schönsten touristischen Hotspots in unserer Verbandsgemeinde und lädt jeden Wanderer zu einer ausgiebigen Wanderung rund um Helmeroth ein.

Helmerother Mühle

Chronik der Helmerother Mühle

Die Helmerother Mühle wird erstmals im Jahr 1492 urkundlich erwähnt. Am 7. Februar 1492 verkauften der Kapellan und die Kirchengeschworenen der Kapelle zu Hilgenrode die Mühle an die Grafen Gerhard von Sayn, Vater und Sohn, gegen eine Jahresrente.

Die Mühle war ursprünglich eine Bannmühle, was bedeutete, dass die gräflichen Untertanen verpflichtet waren, ihr Getreide ausschließlich in dieser Mühle mahlen zu lassen. Die Bannmühle umfasste einen festgelegten Mühlenbezirk, in dem alle Einwohner diesem Mahlzwang unterlagen. Im Laufe der Zeit wurde das Abhängigkeitsverhältnis der Untertanen in ein freies Pachtverhältnis umgewandelt.

1815 fiel die Mühle an das Königreich Preußen. Im Jahr 1861 erwarb die Familie Heinrich Kölbach aus Kundert die Mühle vom preußischen Staat. Über mehrere Generationen hinweg führte die Familie Kölbach den Mühlenbetrieb fort, bis die Mühle 2009 letztmals in Familienbesitz war. Neben einer Getreidemühle verfügte die Helmerother Mühle auch über eine Ölmühle.

1958 wurde der Mühlenbetrieb aus Rentabilitätsgründen eingestellt, obwohl die Mühle bis dahin eine wichtige Rolle in der regionalen Landwirtschaft gespielt hatte.

Der Helmerother Brunnen

Bis Ende der 1960er Jahre verfügten fast alle Helmerother Einwohner über einen eigenen Brunnen in der Nähe ihrer Häuser, aus dem sie, sofern Wasser vorhanden war, ihren Haushalt und das Vieh versorgten.

Der Brunnen am heutigen Dorfplatz versorgte bis zum Bau der ersten Wasserleitung im Jahr 1970 etwa 30 Personen im „Unterdorf“ sowie das gemeinschaftlich genutzte Waschhaus mit frischem Wasser. Mit dem Bau der neuen Wasserleitung, die von der Grube „Freischütz“ zum Hochbehälter oberhalb von Helmeroth führte, verlor der Brunnen seine ursprüngliche Funktion. Dennoch blieb der Platz am Brunnen ein beliebter Treffpunkt.

1993, im Rahmen des Baus des Spielplatzes, des Dorfplatzes und der Buswartehalle, entstand an dieser Stelle ein schöner Dorfmittelpunkt.

Nachdem die hölzerne Brunnenabdeckung im Laufe der Jahre baufällig geworden war, wurde der Dorfbrunnen Ende 2016 durch engagierte Bürger umfassend saniert. So bleibt dieser rund vier Meter tiefe Zeitzeuge der Nachwelt als ein wichtiges Stück Ortsgeschichte erhalten.

Das Gemeinschafts-Waschhaus

Das Gemeinschaftswaschhaus wurde 1959 errichtet. Über 15 Haushalte erklärten sich bereit, den Bau sowie die Anschaffung von zwei Waschmaschinen und einer Heißmangel finanziell zu unterstützen. Die Wasserversorgung erfolgte über den nahegelegenen Dorfbrunnen am heutigen Dorfplatz.

Das Waschhaus, in dem fast täglich gewaschen wurde, trug maßgeblich zur Erleichterung des Alltags im Dorf bei. Gleichzeitig förderte es den sozialen Austausch, da die Dorfbewohner sich regelmäßig darüber abstimmen mussten, wer wann die Waschmaschinen nutzen durfte.

Mit dem Bau der ersten Wasserleitung im Jahr 1970 schafften sich die Haushalte nach und nach eigene Waschmaschinen an. Dadurch wurde das Gemeinschaftswaschhaus allmählich überflüssig, und der Betrieb wurde in den Jahren 1970/1971 eingestellt.